Es gibt für den Beruf des Werbetexters eine Reihe an Ausbildungen, aber in erster Linie geht es um eine breite Allgemeinbildung, Interesse an Neuem und natürlich eine hohe sprachliche Kompetenz.
Wirtschaft, Publizistik oder Germanistik
Rein rechtlich ist diese Ausbildung nicht geregelt. So tummeln sich Menschen mit unterschiedlichem Ausbildungshintergrund im Beruf des Werbetexters. Sehr nützlich sind wirtschaftliche Ausbildungen wie z.B. ein Wirtschafts– bzw. Marketingstudium aber auch alternativ ein Studium der Kommunikationswissenschaft bzw. Publizistik oder Germanistik. Je nach Studium bringt man als Werbetexter dann seine spezifischen Qualitäten ein.
Marketing Basiswissen
Eine gute Grundlage bietet ein Basiswissen im Marketingbereich, vor allem für Werbetexter, die aus geisteswissenschaftlichen, technischen oder anderen Fachrichtungen kommen. Hier findest du ein umfangreiches Skriptum der Grundlagen Werbung & Marketing, das ich für die Fachhochschule Hagenberg, für Studenten des Mediendesigns geschrieben habe, bevor ich vollständig in den Beruf des Werbetexters eingestiegen bin.
Weiterbildung und Quereinsteiger
Möglich sind auch Kurse von Weiterbildungsinstituten, die versuchen im Schnellverfahren die wichtigsten Grundlagen zu vermitteln – diese funktionieren aber nur im Zusammenhang mit einer hohen Grundbildung z.B. zumindest Matura oder besser entweder berufliche Vorerfahrungen im Sprachbereich (Schreiben von Dokumentationen, bei entsprechendem kreativem Talent auch Sekretariatsarbeiten). Auch Quereinsteiger aus technischen oder künstlerischen Berufen sind immer wieder unter den Werbetextern zu finden.
Reduktion von Komplexität
Neben dem immer wieder zitierten kreativem Talent, die entsprechende Botschaft mit geeigneten Metaphern zu vermitteln, wird in den meisten Beschreibungen die eher nüchterne, strategische Komponente des Werbetexters unterschätzt: Die Fähigkeit, sich in komplexe Problemlagen unterschiedlichster Branchen und der Branchen der Kunden (wie im business-to-business-Bereich) hineinzudenken und schließlich die richtige Kommunikationsstrategie zu entwickeln. Die Komplexität zu reduzieren und Botschaften in Worten zu vermitteln, welche der Bedürfnislage und dem Wissens– und Erkenntnisstand des Empfängers entsprechen.
Talent und Übung
Wer sich für den Beruf des Werbetexters interessiert, sollte viel üben, im Kleinen beginnen und sich dann zu größeren Aufgaben vorarbeiten. Denn das Schreiben ist zwar viel Talent– aber auch Übungssache. Hat man einmal einen Fundus guter eigener Texte, ist es umso leichter, sich bei einer Agentur oder Werbeabteilung eines größeren Unternehmens zu bewerben oder sich selbständig zu machen.
Agentur oder Freier Werbetexter
Diese beiden Einsatzgebiete sind höchst unterschiedlich. Die Unterschiede reichen von den Arbeitsbedingungen bis zu den persönlichen Eigenschaften der jeweiligen Werbetexter. In der Folgenden Tabelle habe ich die wichtigsten Gemeinsamkeiten und Unterschiede zusammengefasst dargestellt:
Vorgaben und Zeitdruck
Immer wieder müssen Werbetexte wie oben dargestellt vor allem bei Agenturen unter starkem Zeitdruck erstellt werden, oder es existieren (auch teilweise unsinnige) Vorgaben oder Vorstellungen seitens der Auftraggeber. Es erfordert einerseits eine zügige Arbeitstechnik, andererseits ein starkes Rückgrat und eine gewisse Toleranz gegenüber Dingen, die nicht zu ändern sind.